Freitag, 11. Januar 2013



Hallo alle zusammen,
um euch auf dem Laufenden über mein Leben, ohne meine geliebte Celina und ihre Reise zu den Victoria Falls zu halten, schreibe ich euch diesen Blogeintrag.

Celina und Ich stehen in Kontakt, schreiben uns jedoch meistens über Facebook, da Telefonate relativ teuer sind. Falls ihr euch wundert, dass sie nicht auf eure Nachrichten antwortet, habt ein wenig Nachsicht, da man in der Wüste halt nicht immer Empfang hat. Ihre Tour macht ihr sehr viel Spaß und sie hat mir schon viele lustige Sachen erzählt, die sie euch aber lieber selbst erzählen soll. Leider hat sie eine sehr kleine (drei Leute) und relativ alte (alle über 65 Jahre alt) Tour erwischt und deswegen fallen viele abenteuerliche Sachen, wie Kanufahren, Quadbike fahren und so weiter weg, weil kein Tourist sie machen möchte. Trotzdem sieht sie viele schöne Landschaften und heute zum Beispiel befindet sie sich im Etosha Nationalpark in Namibia. Vielleicht sieht sie wieder einen Löwen und wenn sie sehr viel Glück hat sogar einen Leoparden/Geparden.
Wir werden uns am 26.01 in Kapstadt wiedersehen und verbringen dann dort vier Tage zusammen, bevor ich am 30.01 auf meine Nomad Tour fahre. Celina fliegt dann am 01.02 zurück nach Deutschland und ich werde ihr 24 Tage später am 25.01 folgen. 

Hier in Monkeyland geht es langsam wieder ruhiger zu und wir haben wieder nur zwei Touren pro Tag. In den letzten Wochen war es aber sehr anstrengend, da vom 16.12.2012 bis zum 16.01.2013 Schulferien sind und alle Familie vor allem hierhin reisen. Die Garden Route und speziell das Gebiet um Plettenberg Bay ist ein beliebtes Reiseziel. Deswegen hatten wir in diesen Wochen beinahe jeden Tag vier, manchmal sogar fünf Touren und jedes Mal waren schreiende Kinder mit dabei. Ich habe nichts gegen Kinder, aber wenn man seine dreimonatigen Kinder in einem riesen Kinderwagen eine Stunde durch den Wald fährt oder ohne Kinderwagen schleift und sich dann wundert, dass das Kind nach fünf Minuten die Lust verliert und anfängt zu schreien, kann ich mir nur vor den Kopf schlagen. Das Gebrülle geht einem nach zwei oder drei Touren extrem auf die Nerven und besonders nach dem man sich angestrengt hat eine gute und interessante Tour, speziell für die Kinder zu veranstaltet und alle Südafrikaner noch nicht mal im Entferntesten daran denken einem Trinkgelder zu geben, fragt man sich doch: „Warum tue ich mir das eigentlich an?“. Hört sich natürlich schlimmer an als es ist, aber ich denke man kann verstehen, dass Celina sich auf ihre Nomad Tour gefreut hat und ich mich auf die Tage in Kapstadt und die anschließende Tour freue. 

Viele von den Jungs kenne ich aus dem Pub Toks.
Da soll ich runter? Niemals!
 Sonst ist alles beim Alten geblieben, nur schlafe ich jetzt alleine in einem Zimmer und habe in den letzten Wochen bestimmt an die 20 Filme geschaut. Um den Trott dann ein wenig zu unterbrechen, bin ich gestern in Richtung Port Elizabeth gefahren und bei dem Schild „Bungee Jump“ abgebogen. Ihr lest richtig, nach dem Fallschirmsprung hatte ich noch nicht genug und habe mich gestern an den höchsten Brücken Bungee Jump der Welt gewagt. Wenn man am Rand der Brücke steht, geht es 216 Meter in die Tiefe und das einzige was man dann noch machen kann, ist die Augen zu schließen und in den sicheren Tod springen. Davor hat mich dann das Seil gerettet. Zum Glück. Nachdem man sich gut zwei oder drei Mal im freien Fall befand, da das Seil einen immer wieder hoch zieht und dann wieder fallen lässt, findet man sich ungefähr 100 Meter über dem Grund, kopfüberhängend wieder. Das Blut läuft einem in den Kopf und man fragt sich: „Warum braucht der Kerl, der einen wieder hochholt, eigentlich stundenlang?“. In Wahrheit waren es dann nur circa 20 Sekunden, es kommt einem aber viel länger vor. Anscheinend bin ich nicht für’s Bungee Jumpen gemacht, da aufgrund des Drucks einige Venen um meine Augen geplatzt sind und ich jetzt aussehe, als hätte ich die ganze Nacht durchgeweint. Sehr zum Spott meine Kollegen, da ich mir eh schon jeden Tag anhören muss, dass ich aufgrund von Celinas Abwesenheit nicht so viel weinen soll. Dazu platzte eine Vene in meinem linken Auge und jetzt sehe ich aus wie ein Vampir erster Klasse. Es tut zum Glück nicht weh und ich hoffe, dass sich das in einigen Tagen erledigt hat und ich mein wunderschönes Gesicht wieder bekomme. Ich denke dabei natürlich nur an Celina, da ich möchte, dass sie ihren Freund in Kapstadt auch wieder erkennt.


Zum Glück, überlebt!
Ansonsten passiert nicht mehr viel, da Celina und Ich beinahe alle Aktivitäten in der Gegend abgeklappert hatten und deswegen warte ich jetzt nur auf den 25.01 und auf meinen Bus nach Kapstadt.

Yo, Monkeybrothers for life, Peace.
Alex, diesmal ohne Celina.