Fruehstueck in Jeffrey's Bay. |
Danach machten wir uns auf die Gegend zu erkunden und da es schon relativ spät und damit dunkel war zog uns eine unerklärbare Macht in den nächsten Pub. Dort ließen wir uns von guter Rockmusik beschallen, tranken ein paar Biere und spielten ein paar Runden Pool. Mehr war aber auch nicht aus dem Pub herauszuholen, sodass wir uns schon früh auf den Rückweg machten und im Backpacker zum Abschluss des Tages noch einen Film schauten.
Am nächsten Tag ging’s auf zum Shell Festival, dem eigentlichen Grund für unsere Anreise. Keiner wusste so genau was uns erwartete und deswegen waren wir ein wenig enttäuscht, als uns anstatt eines großen Festes o.ä. nur ein kleiner Markt, den man überall in Südafrika findet, erwartete. Eine etwas längere Straße am Strand entlang war voll mit Ständen an denen sowohl Essen und Trinken als auch aller Krimskrams der Welt verkauft wurde. Wir machten das Beste aus der Situation und schlenderten über den Markt, kauften einige Souvenirs* und sahen uns am Strand das Volleyballspiel an. Am Tag genossen wir den Sonnenschein und da wir uns am Meer befanden wurde er natürlich von einem mittelstarken Wind begleitet. Alles nicht so schlimm, ist man ja gewohnt. Nach der Shoppingtour sind wir dann auch relativ schnell wieder in die Autos geklettert und haben uns auf den Rückweg gemacht. Nach einem kurzen, aber schönen Zwischenstopp in Nature’s Valley sind wir dann Zuhause angekommen.
Leider nicht unser Auto. |
In den nächsten Tagen haben wir uns ein paar zusätzliche Off-Day’s verschafft und angefangen zu streichen – fertig sind wir jetzt (nach zwei Wochen) immer noch nicht! Es fehlt noch die Decke des Wohnzimmers und einige Feinarbeiten. Unser Wohnzimmer trägt jetzt die schöne Farbe Orange und unser Badezimmer glänzt in einem frischen (viel zu dick aufgetragenem) Gelb. Wunderschön. Finden wir auf jeden Fall. Um die ganze Umgestaltung abzurunden bekamen wir von Lara (der Besitzerin von Monkeyland) einen Fernseher, einen DVD-Player und circa 250 DVD’s. Das kommt echt passend, da in Südafrika wohl gerade der deutsche Wettergott seine Hände im Spiel hat und der südafrikanische Wettergott wohl Urlaub in Deutschland macht. Im Klartext: Während bei euch sommerliche Temperaturen herrschen und – wie wir mitbekommen haben – alle im T-Shirt im Sonnenschein sitzen, können wir bei uns zwar manchmal ohne Winterkleidung raus, man sollte aber auf keinen Fall den Regenschirm oder die Regenklamotten vergessen – es schüttet hier wie aus Eimern. Verkehrte Welt. Auf jeden Fall kennen wir jetzt viel mehr Filme als vorher. Ist doch auch super, oder?
Das schlechte Wetter hat aber auch andere Vorteile. Weil man sich nicht draußen betätigen oder faul in der Sonne rumliegen kann, wird halt eine Beschäftigung im Haus gesucht. Gameboy’s werden ausgepackt, man sieht Menschen auf der Couch sitzen und lesen oder man beginnt einfach mal aufzuräumen. Deswegen musste auch unser Kühlschrank dran glauben, der langsam echt einen komischen (ekelhaften!) Geruch von sich gegeben hat und wurde kurzerhand von mir geputzt. Ich glaube, dass erste Mal seit mindestens sechs Monaten. Zum Glück habe ich keine Probleme damit zwei Stunden durch den Mund einzuatmen. Jeder Zug durch die Nase bescherte mir eine fünfminutige Pause und beinahe jedes Mal einen Gang zur Toilette. Dort konnte ich mich dann glücklicherweise noch zurückhalten. Es grenzt aber an ein Wunder, dass keiner von uns in den zweieinhalb Monaten irgendwelche Probleme mit dem Magen bekommen hat.
Außerdem haben wir – oder eher Ich, da Celina leider ihren Führerschein vergessen hat – mehr Fahrerfahrung gesammelt. Alfred, ein Mitarbeiter vom Monkeyland, hat uns netterweise für einen Off-Day sein Auto geliehen und damit sind wir dann zum Einkaufen nach Plett gefahren. Wir waren happy, da wir dadurch echt viel flexibler sind und uns im Supermarkt oder oder oder mehr Zeit lassen können. Meine erste kleine Spritztour von Monkeyland zu unseren Häusern endete schon auf der halben Strecke, da die Warnblinker ansprangen und der Motor von selbst ausging. Jeder Versuch den Wagen neu zu starten endete in einer zweiminütigen Sirene der Alarmanlage. Was zum Teufel stimmt nicht mit diesem Auto?
Nachdem ich mit einiger Hilfe den Wagen zu unseren Häusern geschoben hatte, machte ich mich auf, um mit dem Fahrrad zu der relativ nahen Tankstelle zu fahren. Bewaffnet mit einem leeren Wasserkanister, um Benzin zu holen. Wir vermuteten, dass der Wagen deswegen ausgegangen ist und deswegen nicht mehr anspringt. Nachdem das Benzin im Auto war, hörten wir leider kein Motorgeräusch sondern wieder nur diese verfluchte Alarmsirene. Das ganze Umfeld wusste jetzt auf jeden Fall Bescheid: Anscheinend kriegen Deutsche noch nicht mal ein Auto zum Starten. Nach einem kurzen Gespräch mit Alfred wussten wir dann endlich was wir falsch gemacht hatten. Nämlich gar nichts. Alfred hatte uns schlichtweg vergessen mitzuteilen, dass das Auto eine ziemlich komplizierte Alarmanlage hat. Es läuft ungefähr so ab: Man steckt den Schlüssel in die Zündung, startet den Wagen aber noch nicht, sondern muss sich erst vergewissern, dass die Beleuchtung im Wagen leuchtet. Wenn nicht, dann muss man nochmals den Fernbedienungsknopf der Zentralveriegelung drücken, worauf die Beleuchtung anspringt. Danach kann man das Auto starten. Jetzt darf man losfahren, muss aber weiterhin auf der Hut sein. Irgendwann, nach keiner wirklich festgelegten Zeit piept das Auto zweimal und dann muss man schnell reagieren. Unter dem Lenkrad befindet sich ein herausziehbarer Knopf, den man im Falle des Piepens herauszieht und dann schnell wieder reindrückt. Dann ist sich das Auto sicher, dass man auch wirklich der Eigentümer ist und man darf unbehelligt fahren, solange Sprit im Tank ist und dafür hatten wir natürlich in weiser Voraussicht gesorgt. Ich glaube, bei diesem Auto würde jeder Autodieb verzweifeln und lieber zu Fuß gehen. Grund für diese komplizierte Alarmanlage ist, dass das Auto in Kapstadt gekauft wurde und man dort sein Auto nicht lange behält, wenn man sich nicht so absichert. Unser Nachbar Hamidi, auch ein Mitarbeiter von Monkeyland, meinte, dass das Auto „africanised" (afrikanisiert) wurde. Auch wieder wahr.
Am 14.10.2012 bestellten wir nach der Arbeit Burt (einen anderen Taxifahrer) zu unseren Häusern und ließen uns zu einem schönen Restaurant entführen. Unsere Wahl fiel auf Enrico, einem Restaurant direkt an der Küste, mit einem von großen Steinen übersäten Strand. Wie der Name
schon vermuten lässt, handelt es sich um ein italienisches Restaurant und deswegen stürzte sich Celina direkt auf die Gorgonzola Pasta. Mir mundete ein schönes Stück Fleisch mit Beilagen. Wir blieben ungefähr zweieinhalb Stunden im Restaurant, bevor wir uns in der Dunkelheit auf zum Strand machten. Es ist wirklich schön nachts über einen Strand zu laufen und über sich den Sternenhimmel zu haben. Grund für das etwas teurere Spektakel war unserer Jahrestag. Ein ganzes Jahr ist es nun her, dass ich meine kleine Affin ins Herz geschlossen habe und ich bin glücklich, dass ich mit ihr nach Südafrika geflogen bin.
Beide Bilder: Nature's Valley |
Yo, Monkeybrothers for Life, Peace. Celina & Alex
*Vielleicht für dich?
nein, ich mach mir keine sorgen, dass du in afrika trampst*lüch
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