Adventure Land, Tubing, Raptors und das abenteuerlichste und
adrenalinreichste Erlebnis von allen: ….
Aber lasst uns doch von vorne anfangen, ok?
Aber lasst uns doch von vorne anfangen, ok?
Seit dem letzten Eintrag ist unglaublich viel passiert und
deswegen war ich auch immer sehr beschäftigt oder nach einer Aktivität zu
geschafft oder zu faul, um einen weiteren Blogeintrag zu schreiben. Nun endlich
kommt der nächste. Chronologisch stimmt er bestimmt nicht, aber darauf kommt es
ja auch nicht an.
Da uns die Wolf Sanctuary so gut gefallen hat, dachten wir
uns, dass wir auf jeden Fall die Radical Raptors besuchen sollten. Im
eigentlichen Sinne stellt es genau das gleiche wie Monkeyland, nur mit
Greifvögeln da. Natürlich kann diese Sanctuary nicht so viele Tiere aufnehmen
und sie bemühen sich auch, diese Tiere, wenn sie wieder fit genug sind um in
der Wildnis zu überleben, zu rehabilitieren. Es gab dort Falken, Eulen, Geier,
Adler und viele andere Greifvögeln, von denen ich den Namen nicht kenne. Am
Anfang hatten wir ein mulmiges Gefühl, weil die Tiere an ihren Stangen
festgebunden waren und deswegen nicht wirklich viel Ausflug hatten. Zum Glück
haben wir dann auf der Vorführung, die im Anschluss an die Besichtigung
stattgefunden hatte, erfahren, dass die Tiere jeden Tag geflogen werden, damit
sie fit bleiben und nicht „einrosten“. Der Falkner arbeitet mit den Tieren seit
acht Jahren und hat schon viele Vögel in die Umgebung freigelassen. Die
Vorführung war total cool und sehr lehrreich. Wenn man selbst mit Tieren
arbeitet, dann bekommt man ein ganz anderes Gefühl für andere Tiere und das
Interesse wächst, auf jeden Fall bei mir, unglaublich. Dadurch, dass man die
Natur näher kennenlernt und auch versteht, stellt man intelligente Fragen und
bekommt einen tieferen Eindruck von den Tieren. Sehr cool war, dass die beiden
Eulenarten auf unsere mit Handschuhe bewaffneten Hände landen durften und dort
auch für eine Weile gesessen haben. Es ist unglaublich wie leise sich diese
Tiere fortbewegen. Sie fliegen direkt an deinem Kopf vorbei und du fühlst nur
einen klitzekleinen Lufthauch in deinem Haar. Da diese Tiere nachtaktiv sind,
kann man sie deswegen auch nur selten in der Natur finden. Der beste Weg soll
sein, seine Ohren zu benutzen. Die Falknerei ist generell ein sehr
interessantes Gebiet, doch erfordert es sehr viel Liebe und viel Zeit. Bevor
man seinen Falknerschein machen kann, muss man zuerst seinen Jägerschein machen
und wenn man dann einen eigenen Vogel zugeteilt bekommt muss man ihn mindestens
fünf Tage in der Woche für mehrere Stunden in der freien Natur fliegen und
jagen lassen. Als kleines Hobby kann man es leider nicht betreiben.
Da uns an einem anderen Tag schon wieder das Black Water
Tubing abgesagt wurde, suchten wir nach einer Alternative und entschieden uns
ins Adventure Land zu fahren. Es liegt auf dem Weg nach Knysna und ist deswegen
nicht weit entfernt. Es war ein sehr sonniger Tag und deswegen genau richtig um
die Wasser- und Rutschenlandschaft des Abenteuerlandes zu besuchen. Es gab
insgesamt sechs verschiedene Rutschen von denen eine nicht freigegeben wurde
und eine ziemlich klein und für Kinder war. Zwei der übrig gebliebenen vier
Rutschen waren sogenannte „Free Fall“ (Freier Fall) Rutschen, auf denen man
beinahe fliegt und mit ziemlich großer Geschwindigkeit in eine halbe Röhre
voller Wasser rutscht und schließlich (hoffentlich!) zum Stehen kommt. Eine
weitere durfte man nur mit Ring benutzen und da man auf dem Ring saß und die
Rutsche Stromschnellen besaß wurde man die ganze Zeit herumgewirbelt. Die
letzte konnte man ohne Ring rutschen und wenn man sich auf den Rücken legte,
dann bekam man schon eine ordentliche Geschwindigkeit zustande, sodass Philipp
sogar fast einmal aus der Rutsche geflogen wäre. Ansonsten gab es nur noch ein
etwas kleineres, nur ein Meter tiefes Becken in dem wir wieder zu kleinen
Kindern wurden und fröhlich Verstecken, Blindekuh etc. gespielt haben. Es hat
ziemlich viel Spaß gemacht! Ansonsten lagen wir alle in der Sonne und da die
afrikanische Sonne viel stärker ist, als unsere deutsche haben wir uns auch
alle einen schönen Sonnenbrand geholt. Mein Rücken trägt momentan ein schönes
Engelsflügel-Tattoo, da sich meine Haut ordentlich pellt. Philipp hat dazu noch
schöne Abschürfungen von einer Rutsche bekommen. Man sieht, es hat sich gelohnt
hin zufahren! (Fotos werden noch nachgereicht!)
Adventureland |
Am nächsten Tag konnten wir dann endlich das heiß ersehnte
Black Water Tubing, im Storms River Village machen. Didi wollte auf Grunde
ihres Sonnenbrandes lieber zu Hause bleiben und deswegen sind wir nur zu dritt
gestartet. Im Grunde setzt oder legt man sich auf einen gut mit Luft befüllten
Reifen und paddelt damit einen Fluss entlang. Am Anfang bekommt man aber erst
einmal einen Neoprenanzug, eine Schwimmweste, die dich gleichzeitig warm hält
und vorm Ertrinken rettet und einen Helm. Dann geht es mit dem Auto ca. 15
Minuten durch den Wald und dann auf einem echt abenteuerlichen und sehr steilen
Weg runter zum Fluss. Dort springt man ins Wasser und los geht die Fahrt. 90%
des ganzen Jahres herrscht im Storms River Ebbe oder „low Tide“ und deswegen
kann man von vielen hohen Stellen in den Fluss springen. Bei Flut oder „high
Tide“ wird die ganze Fahrt erleichtert, da das Wasser viel schneller fließt und
man selbst größere Geschwindigkeiten erreicht. Der Fluss erreicht diesen
Zustand aber nur nach großen Regenfällen, die hier nicht sehr üblich sind. Am
Anfang konnten wir direkt den zweithöchsten Sprung aus sieben Metern
ausprobieren und es war sehr erfrischend ins kalte Wasser zu springen. Leider
war es nicht sehr sonnig an diesem Tag und obwohl die Schwimmwesten ordentlich
warm gehalten haben, wurde uns am Ende des Trips immer kälter. Nach dem ersten
Sprung ging es dann endlich flussabwärts. Wir mussten durch große Becken des
Flusses, durch schnelle Stromschnellen, die von großen Felsen umgeben waren und
durch kleine Öffnungen zwischen den Felsen hindurch. Ich kann nur sagen, dass
mir schon nach 20 Minuten die Arme wehgetan haben und wir dann noch ca. zwei
Stunden mehr gepaddelt sind. Kleinere Sprünge ermöglichten uns dann
„Ringsaltos“ oder andere verrückte Sprünge. Am Ende erwartete uns dann der
höchste Sprung des ganzen Trips aus acht Meterhöhe. Da ich schon Sprünge aus
höheren Plätzen gemacht habe, war es jetzt nicht so eine Überwindung, hat aber
trotzdem jede Menge Spaß gemacht. Unsere Guides waren auch echt lustig und
haben eigentlich die ganze Zeit versucht uns aus dem Ring zu schmeißen. Man
merkte auch, dass Sie darin Übung besitzen, denn wir haben es nicht einmal
geschafft sie aus ihren Ringen zu katapultieren, sondern wurden nur selbst
immer wieder ins Wasser geschmissen. Leider war unsere Gruppe nicht so spannend
oder unterhaltsam. Bei manchen kam es eher so rüber als wollten sie das alles
ganz schnell hinter sich bringen und viele waren auch um einiges älter als wir.
Aufgrund dessen und weil das Wetter leider nicht mitgespielt hat, wollen wir es
auf jeden Fall noch einmal mit unserer Freiwilligen Gruppe und mit Sonnenschein
versuchen! Danach erreichten wir dann vollkommen erschöpft wieder den
Backpacker, von dem wir gestartet sind und mussten erstmal auf eine freie
Dusche warten. Erfrischt und vor allem kuschelig warm setzten wir uns dann an
den reich gedeckten Tisch und ließen uns das sehr leckere Essen schmecken. Für
Celina gab es natürlich die vegetarische Version! Danach kauften wir uns für 40
Rand (ca. vier Euro) die DVD und damit ungefähr 20 Fotos von jedem Teilnehmer.
Super war, dass wir ansonsten für den ganzen Trip nichts bezahlen mussten,
sondern durch unseren Freiwilligenstatus alles kostenlos bekommen hatten.
Vorher! Nachher!
Vorher! Nachher!
Nun kommen wir zu unserem coolsten Erlebnis (bis jetzt!)
hier in Südafrika. Wieder an einem sehr sonnigen und zum Glück klarem Tag
machten wir uns zu fünft (Faye, Neele, Eva, Celina und Ich) zum Plettenberger
Flughafen auf, um unseren ersten FALLSCHIRMSPRUNG anzutreten. Es durften immer
zwei in dem relativ kleinen Flugzeug mitfliegen und sich dann todesmutig in die
Wolken stürzen. Celina und Ich sind natürlich zusammen gesprungen, wurden aber
jeder an einen anderen Typen festgeschnallt, weil wir natürlich nicht alleine
springen durften. So saßen wir dann gemütlich im Flugzeug und stiegen langsam
auf 10.000 ft. (etwa 3,3 Kilometer). Die Landschaft von oben zu sehen ist ganz
anders und sehr beeindruckend. Wir konnten den ganzen Verlauf der N2 und der
Küste verfolgen und haben sogar Birds of Eden und Monkeyland gesehen.
Plettenberg von oben ist auch sehr schön anzusehen. Als ich dann fest davon
überzeugt war, dass wir doch langsam hoch genug wären, um abzuspringen, fragte
ich meinen Mitspringer wie lange es denn noch dauert und auf welcher Höhe wir
uns denn jetzt schon befänden. Die ernüchternde Antwort war 2.000 ft. Noch
nicht mal die Hälfte und wir machten uns schon fast in die Hose. Als wir dann
endlich die 10.000 ft. Marke geknackt hatten und die Flugzeugtür geöffnet
wurde, wich in Sekundenschnelle jegliche Farbe aus unseren Gesichtern. Celina
musste als erstes los und mein Mitspringer wollte, dass ich zugucke, wie sich
meine Freundin in den Tod stürzt. Innerhalb von zwei Sekunden hatte ich sie
dann aus den Augen verloren und ungefähr fünf Sekunden danach befand ich mich
selbst im freien Fall. Insgesamt 35 Sekunden lang. Ich kann mich noch erinnern,
dass ich fest davon überzeugt war zu sterben und dass ich mir die Seele aus dem
Leib geschrien habe. Es war ein irres Gefühl einfach nur zu fallen und die Luft
um dich herum zu fühlen und vor allem zu hören. Wenn sie die Flugzeugtür
öffnen, dann herrscht vielleicht ein Krach im Flugzeug, das kann man sich gar
nicht vorstellen. Während ich im freien Fall wohl überall um mich herum meinen
Speichel verteilt habe, hatte Celina einen trockenen Mund, den sie mit ihrer
Zunge befeuchten wollte. Beides sieht ultra komisch aus und ich hoffe es klappt
die Videos unseres Fallschirmsprungs hochzuladen und das ihr sie dann auch
ansehen könnt! Als dann endlich, auf ungefähr 3000 ft. der Fallschirm geöffnet
wurde, fühlte man sich innerhalb von Sekunden vollkommen schwerelos. Auf einmal
waren die lauten Geräusche weg und man konnte voll und ganz die Landschaft
genießen (mein Mitspringer sagte mir, dass man bis zu 150 Kilometer weit gucken
konnte). Mein Typ zog dann mit einem charmanten „I’ll drop you now“ („Ich lasse
dich jetzt fallen“) an einem Seil und ich glitt gut 50cm weiter nach unten. Das
war erstmal ein riesen Schock und gleich kam die Todesangst zurück. Er lachte
sich auf jeden Fall über mich kaputt. Weiter zeigten uns unsere Mitspringer
durch uns verursachte Kreisregenbogen auf den Wolken, wenn man sich über ihnen
befindet. Wir waren immer der Mittelpunkt des Kreises und ich habe immer noch
nicht geguckt, wie das überhaupt verursacht wird (Helen, halt den Mund!). Es
war auf jeden Fall wunderschön anzusehen. Weiter machten unsere Typen
sogenannte „Spins“ mit uns, bei denen man wieder kurz an das Gefühl des freien
Falls heran kommt und nur daran denken kann, dass der Schirm einen danach
hoffentlich wieder auffängt. Jedes Mal wenn der Schirm komische Geräusche
machte, habe ich auf jeden Fall einen skeptischen Blick in seine Richtung
geworfen. Beruhigt haben wir uns aber immer damit, dass unsere Mitspringer im
Falle des Falles mit uns sterben würden und deswegen bestimmt doppelt und
dreifach auf uns Acht geben. Es hat sich auch bewahrheitet, denn nach ungefähr
sechs Minuten Flug sind wir dann unbeschadet und mit zitternden Händen auf dem
Boden gelandet. Glücklich wieder festen Boden unter unseren Füssen zu haben,
aber auch ein wenig traurig, dass es schon vorbei war. Insgesamt war es ein
unglaubliches Erlebnis und wir beide möchten es auf jeden Fall noch einmal
wiederholen. Leider kostet der Spaß auch seinen Preis und war bis jetzt das teuerste
was wir uns hier in Südafrika geleistet haben. Zum Glück hatten unsere
Mitspringer um ihre Handgelenke Kameras mit denen sie ungefähr 80 Bilder und
ein fünfminütiges Video von unserem Sprung gemacht und gedreht haben. Einige
von diesen Fotos sind auch relativ gut (oder relativ hässlich, wie man’s nimmt)
geworden, wie ihr bestimmt sehen könnt.
Yo, Monkeybrothers for life, Peace.
Celina & Alex
Hallo Celina und Alex!
AntwortenLöschenTolle Fotos und atemberaubende Erlebnisse.
Deine (Ur-) Oma Margrit wartet immer schon auf die nächsten Fotos.
Sie zeigt sie dann gerne weiter und ist ganz stolz auf ihre Urenkelin. Macht weiter so.
Jochen