Mittwoch, 12. Dezember 2012


Am 28. und 29. November haben wir uns auf den Weg nach Oudtshoorn gemacht und dort insgesamt drei unterschiedliche „Parks“ besucht. Sozusagen als letzter großer Ausflug bevor wir das Auto wieder missen müssen. Bei uns im Auto saßen außer uns beiden Didi, Neele und Joyce (eine der beiden neuen Freiwilligen aus Holland). 

Unser erster Stopp war auf der „Cango Wildlife Ranch“, einem etwas größerem Park in dem man unteranderem viele unterschiedliche Katzenarten oder auch ein paar Lemurenarten zu Gesicht bekommt. Am Anfang konnten wir ohne Begleitung durch den Park spazieren und haben dort dann z.B. ein paar Emu’s oder Ziegen gesehen und auch gestreichelt. Zum Glück waren überall im Park Ventilatoren angebracht, denn es war ein echt heißer Tag. Generell ist es in der Umgebung um Oudtshoorn heißer als in der Umgebung um Plettenberg Bay und es sieht auch vollkommen anders aus. Eher wüstenähnlich – mit vielen Steinen, wenig Grün mehr Gelb und großen Steinbergen. Eher mehr Afrika, also. 


 
Nach unserer eigenen Besichtigung wurden wir dann von einem Guide durch den Park geführt. Die „Cango Wildlife Ranch“ ist ein wenig anderes aufgebaut, verfolgt aber eigentlich das gleiche Ziel. In Monkeyland versucht man durch viele Informationen und durch eine natürlich Umgebung den Touristen beizubringen, dass Affen nicht als Haustiere geeignet sind. In Oudtshoorn versucht man das gleiche – nur auf viele Tiere übertragen. Hier gibt es außer den vielen Katzen und den drei Lemurenarten (Schwarz-weiße Varis, Braune Varis und Kattas) noch kleinere Nilpferde, Krokodile, viele Vögel, Unmengen an Insekten oder Fledermäusen und noch vieles mehr. Die meisten Arten sind gefährdet und deswegen werden die Tiere auf der Wildlife Ranch gehalten, um sie zu züchten und sie vom Aussterben zu schützen. Man opfert sozusagen wenige zum Wohle der gesamten Rasse. Gleichzeitig aber auch eine respektvollen Umgang mit diesen Tieren zu lehren. Zum einen kann man z.B. eine Patenschaft für einen Gepard übernehmen, der dann nach erfolgreicher Aufzucht in die Wildbahn entlassen wird. Kostet ziemlich viel, ist aber trotzdem eine gute Sache. Um nicht ganz so viel Geld auszugeben kann man z.B. 15€ zahlen, die dann gespendet werden und einen Geparden streicheln. Das gleiche kann man auch mit den Lemuren machen.
Wir hatten den Eintritt wieder erlassen bekommen und wollten aber auch kein weiteres Geld ausgeben, da wir für den Rest des Trips noch viel geplant hatten. Deswegen gaben wir uns mit der recht informativen Tour zufrieden und haben nach circa zwei Stunden den Park verlassen.






Puff Otter! (die Art, die sich in unserem Haus verlief)
Die gefährlichste Schlange überhaupt: Black Mamba, die nicht schwarz ist, sondern grau.

In den Käfig kann man rein gehen und zu den Krokodilen unter Wasser tauchen!
Machen wir aber nicht.
Hippoköpfe!
Der füttert das Krokodil einfach mit der Hand.

Eine sehr gut getarnte Schildkröte- wo ist sie?!
Dieses Tigerjunge sieht aus wie ein Dackel.


Diesen Serval hätte man streicheln können.
Auch diese Geparden sind friedliche, von hand aufgezogene streichelbare Tierchen.


Das hässlichste Objekt überhaupt: Ein African Bullfrog.

Danach fuhren wir ein wenig in der Stadt herum, immer auf der Suche nach einem Restaurant. Nachdem ich erfolgreich alle Ambitionen in ein Kleidungsgeschäft zu rennen, abwehren konnte fanden wir uns in „SPUR“ wieder, einer Restaurantkette, die sich auf Steaks und alles was mit Fleisch zu tun hat, spezialisiert hat. Zum Glück gab es für Celina auch leckere Salate und alle waren nach dem guten Essen zufrieden. Während dem Essen wurde die Salatsoße gepriesen und nachdem diese auf wundersame Art und Weise in einer unser Taschen verschwunden war, konnte es endlich weiter gehen.



Unser nächster Halt war die Straußenfarm „Safari“. Es war eher ungeplant dort zu halten, doch keiner hat es im Nachhinein bereut, weil die Tour echt lustig war. Strauße sind einfach so saublöde Tiere. Viel mehr außer schnell rennen können die nicht. Ihr Gehirn hat die Größe einer Erbse und wenn man nicht gerade vor ihnen steht und sich einen kräftigen (und auch tödlichen) Tritt einfängt, total süße Tiere.
Straußenweibchen legen in einem Monat durchschnittlich 15 Eier. Die Eier werden von den Farmbesitzern gesammelt, es wird aber sehr sorgfältig darauf geachtet, dass immer ein Ei im Nest übrig bleibt. Straußenweibchen merken keinen Unterschied zwischen einem oder zehn Eier im Nest und würden immer weiter Eier legen, wenn das Nest leer ist. Das heißt das Tier würde sich unter anderem selbst schaden, wenn alle Eier immer sofort aus dem Nest genommen würden. Wenn jedoch ein Ei übrig bleibt, stürzt sich das Weibchen zum Brüten auf das Ei und legt keine weiteren mehr.
Ein Straußenei trägt 24 normale Eier in ihrer Schale hat aber mehr Cholesterin als 24 normale Eier und deswegen werden sie nur zu touristischen Zwecken verkauft. Südafrikaner essen keine Straußeneier. Die Schale eines Straußeneis ist so stark, dass sie sich nur mit einem Hammer oder einer Bohrmaschine durchbrechen lässt, das heißt jeder von uns konnte sich bequem auf das Ei drauf stellen, ohne das die Schale beschädigt wurde oder das Ei aufgeplatzt ist. Wenn das Straußenbaby dann bereit zum Schlüpfen ist, bricht die Mutter mit ihrem sehr starken Brustknochen die Schale, indem sie sich mit ihrem ganzen Gewicht (circa 120 Kilogramm) auf das Ei schmeißt. Ohne die Hilfe der Mutter könnte das Baby in dem Ei nicht schlüpfen und würde sterben.





Während der ganzen Tour bissen alle Strauße immer wieder in den Zaun, weil sie nur ein Kurzzeitgedächtnis haben und deswegen vergessen, dass sie zuvor schon eine Milliarde Mal in den Zaun gebissen haben. Ein Straußenbiss tut auch nicht besonders weh, da alle Strauße keine Zähne haben. Wir haben es selbst ausprobiert. Sie zwicken nur ein wenig.
Wenn man einem Strauß in der Wildbahn begegnet und dieser sich entscheidet einen zu jagen, dann sollte man auf keinen Fall die Idee bekommen wegzulaufen, denn das kann man gleich vergessen, weil Rennen das einzige ist was diese Tiere wirklich können. Stehen bleiben ist auch keine gute Idee, da die Tiere sehr tödlichen Tritt (nur nach vorne) ausführen können. Sich hinzulegen soll wohl die beste Möglichkeit sein, einem Strauß zu entkommen. Wenn man einmal auf der Erde liegt, können die Tiere einen nicht mehr treten und ihre Bisse sind nicht wirklich gefährlich. Dann muss man nur noch warten, bis der Strauß das Interesse verliert und hoffen, dass er nicht versucht, ob du vielleicht ausbrütbar bist und sich auf dich legt. Dann hast du nämlich ein Problem, da dich das Tier einfach erdrücken kann.
Wirklich putzige und vor allem lustige Tiere, nicht wahr?

Tödlicher Straußenzeh.

Alex lässt sich zwicken.
Dieses Straußenmännchen hat eine rosa Färbung am Schnabel, um die Mädels zu beeindrucken.
Da stehen wir alle auf je einem Straußenei.

Das ist ein weißer Strauß- kommt seltener vor und es ist ein Gendefekt.
Der Strauß beißt in den Zaun und vergisst, das er das bereits eine Sekunde zuvor getan hat.
Das ist ein EMu. DIe sehen gefährlich aus und sie sind auch angriffslustiger..

Nach diesem fantastischen Erlebnis machten wir uns auf die Suche nach einem Backpacker und fanden auch relativ schnell einen. Wie sich heraus stellte, hatten wir uns den besten Backpacker in Oudtshoorn (auch im Preis-Leistungsverhältnis) herausgesucht und waren deswegen sehr zufrieden. Wir kauften Lebensmittel und verbrachten einen geselligen Abend mit Pool spielen, Gesprächen und dem ein oder anderem Bier.

Am nächsten Morgen ging es dann frisch und ausgeruht zu den „Cango Caves“. Dort buchten wir die Adventure Tour und machten uns auf in die wirklich beeindruckende Höhle in der Nähe Oudtshoorns. Ihr wart bestimmt schon alle einmal in einer Tropfsteinhöhle, deswegen spare ich mir jetzt eine detailgetreue Beschreibung jeder unterschiedlichen Höhle. Das wirklich abenteuerliche kommt nämlich erst jetzt. Nachdem wir die „normalen“ Höhlen und somit auch die normale Touristentour hinter uns gelassen hatten, kamen wir in den kniffligen Teil. Auf uns warteten der „Lumbago Walk“, „Tunnel of Love“, der „Devil’s Chimney“ und die „Post Box“. Hört sich super an, oder?




Hier geht das Gequetsche los.
Ab hier verengt sich das ganze ein wenig mehr.
Eingang zum Devil's Chimney.




Devil's Chimney, nachdem die engste Stelle überwunden ist.
Letterbox

Penisgestein.








Beim „Lumbago Walk“ musste sogar ich mich bücken und beinahe auf allen vieren durch die Höhle kriechen. Der „Tunnel of Love“ war ein wenig höher, also keine Gefahr für all so große Leute mehr, barg aber für alle etwas fülligeren Menschen Feststeckunggefahr. Denn wie sich das für einen Tunnel der Liebe gehört, musste man sich dort dünner machen und sich an manchen Stellen sogar seitwärts fortbewegen. Man wurde also herzlich vom Stein umarmt, so interpretiere ich das mal. Danach wartete der „Devil’s Chimney“ auf uns und hier lasse ich mal die Bilder für sich sprechen. Ich sage nur so viel: Eine Frau hat auf der Stelle umgedreht, weil das Loch in das wir steigen sollten ungefähr den Durchmesser eines kleinen Gymnastikballs hatte. (Bild) Nachdem wir diese, wirklich abenteuerliche Stelle überwunden hatten wartete „nur“ noch die „Post Box“ auf uns. Hier musste man sich dann ganze fünf Meter durch einen 60 Zentimeter kleinen Spalt zwängen, um am Ende auf der anderen Seite rauszurutschen. Auch hier lasse ich die Bilder für sich selbst sprechen.
Im Großen und Ganzen hat die Tour viel Spaß gemacht und für einige Adrenalinschübe gesorgt. Uns hat es allen gefallen und nach guten zwei Stunden sind wir dann endlich wieder im Freien angekommen.



Um all den Staub und Dreck abzuwaschen machten wir uns nach den „Cango Caves“ auf zum Rust de Verde Waterfall. Einem kleinen Wasserfall in Nähe der Höhlen. Dachten wir auf jeden Fall. Das Schild mit der Abzweigung war auch schnell gefunden und dann erwartete uns eine halbe Stunde Fahrt auf einer unebenen Steinstraße. Kein Vergnügen für den Fahrer und für das Auto. Wir erreichten den Wasserfall und dieser war auch echt schön anzusehen, aber leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn leider war es ein wenig zu kalt für eine schöne Erfrischung im kaltem Wasser. Deswegen hielten wir uns nicht zu lange am Wasserfall auf und fuhren danach in Richtung Zuhause/Monkeyland. 
 











Auf dem Weg mussten wir natürlich noch einen Zwischenstopp einlegen, damit die Mädels ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen konnten: Kleider kaufen. Wir hielten in Wilderness, einem kleinen Örtchen nahe der N2. Dort shoppten die Mädel ausgiebig und ich gönnte mir einen schönen Burger. Celina kaufte sich ein schönes (Elefanten)Kleid und danach fuhren wir dann total erschöpft nach Hause und fielen erschöpft in unsere Betten. Das war unser Trip nach Oudtshoorn.

Nun zu anderen Dingen:

Celina wird am 2. Januar eine Nomad Tour mitmachen und dort als deutscher Übersetzer arbeiten. Die Tour geht von Kapstadt nach Victoria Falls, Zambia. Es geht durch Namibia und Botswana, bis man dann Zambia erreicht. Insgesamt dauert die Tour 20 Tage und danach treffen wir uns wieder in Kapstadt, da Celina am 1. Februar zurück nach Deutschland fliegt.

Ich mache mich heute nach George auf und verlängere mein Visum um drei Monate, damit ich auch noch die gleiche Tour mitmachen kann. Meine startet am 30. Januar und geht bis zum 19. Februar. Ich werde dann am 25. Februar zurück fliegen. 
 
Yo, Monkeybrothers for Life, Peace.                                                                                          
Celina & Alex   

1 Kommentar:

  1. Frohe Weihnachten an Euch Alle im fernen Afrika,wir denken ganz stark an Euch!!! Die 4 Urmels aus Lennep

    AntwortenLöschen